Hallo, April, schön Dich wieder zu sehen. Welch‘ Wonne und neue Lebensgeister Du in unser Leben bringst, blühende Narzissen und Krokusse, lieblichen Vogelgesang und Sonnenschein. Nun gut, bleiben wir realistisch, der April macht, was er will und ist bekannt für seine Launen. Gerade heute verschleiert eine dicke Wolkendecke den Himmel und anstelle im T-Shirt, wie gestern, sitze ich heute mit Sweatshirt und heißem Tee im Büro. Aber davon lass ich mich nicht runter ziehen, after the rain comes sun again. Außerdem macht das den April noch ein Stückweit sympathischer, erkenne ich mich doch in dieser Wechselhaftigkeit selber wieder.
Ein Spaziergang in der frühlingshaften Natur macht auch trotz Wolken Freude und verhilft mir immer wieder zu einem frischen Kopf und neuen Inspirationen. Das mache ich besonders gern, wenn ich mal wieder ohne Pause am Rechner sitze und meine Augen zu Vierecken mutieren. Bepackt mit einem Lunchpaket, wie beispielsweise diese veganen Wraps mit Vollkorn-Fladenbrot, kann sich so ’ne Mittagspause im Freien wie ein Mini-Kurzurlaub vom Alltag anfühlen.
Auf einer meiner Spazierrouten durch die Stadt kreuzt ein sogenannter Urban Garden meinen Weg und jedes Mal bleibe ich dort stehen und freue mich wie ein kleines Kind, wenn ich sehe, wie groß die Pflanzen geworden sind. Diese Freude findet auch im Eigenheim, ja in der kleinsten Hütte, auf Fensterbank, Terrasse und Balkon Platz.
Heute möchte ich Euch mal einen Einblick in mein Urban Garden-Unterfangen geben. Vielleicht kann ich den ein oder anderen von Euch auch zum Gärtnern inspirieren.
Mehr Grün mit Urban Gardening
Urban Gardening ist ein regelrechter Trend, der in Großstädten auf der ganzen Welt Zulauf findet. Es handelt sich hierbei um verschiedene Arten von urbaner Landwirtschaft, in Form von gemeinschaftlich gepflegten und genutzten Gemüse-, Obst- und Kräutergärten in der Stadt, interkulturellen Gärten, City Farms bis hin zur Protestkultur Guerilla Gardening.
So kehrt der Garten in die Stadt zurück, was nicht nur der Umwelt gut tut, sondern auch die Lebensqualität der Menschen verbessert. Wer keinen Zugang zu solchen gemeinschaftlichen Gärten hat, kann sich sein Zuhause auch etwas grüner gestalten. Bevor wir uns nun alle einen Apfelbaum auf die Fensterbank stellen?, sind vor allem Kräuter bestens für den Einstieg ins heimische Gärtnern geeignet.
Mehr Grün mit Urban Gardening!
Mein kleiner grüner Daumen
Auch wenn ich ein Stadtkind bin, oder gerade weil ich ein Stadtkind bin?, packt mich alljährlich die Sehnsucht nach dem Gärtnern*, in meinem grünen Daumen kribbelt es wieder, Harke und Pflanzenerde liegen bereit und warten auf ihren Einsatz. Da wir das große Glück haben, eine Süd-Terrasse sowie einen Garten mitten in der City unser eigen nennen zu dürfen, steht der Pflanzen-Lust nichts im Wege.
Das Graben in der Erde und das Aufziehen von Pflanzen macht nicht nur riesig Spaß, es hat auch etwas Meditatives und Beruhigendes, findet Ihr nicht auch? Nicht zu vergessen, dass Ihr mit einem eigenen Kräuter- und Gemüsegarten Geld und Verpackungsmüll einsparen könnt.
Also habe ich mir sowohl (Bio-) Saatgut als auch kleine Kräuterpflänzchen, geeignete torffreie Bio-Erde besorgt und mit dem Einpflanzen begonnen. Die beste und auch nachhaltigste Qualität bekommt Ihr im Bioladen, auf dem Wochenmarkt und in lokalen Gärtnereien. März und April sind die ideale Zeit zum Aussäen von Blumenzwiebeln, Samen und Knollen.
Okay, zuerst das vor Euphorie platzende Katzentier aus dem Blumentopf entfernen ?, dann die Samen einfach nach Packungsanweisung in kleinen Töpfchen mit Erde einpflanzen, mit etwas Erde bedecken und anfeuchten (das klappt gut mit einer Sprühflasche). Diese speziellen Anzuchttöpfchen hatte ich noch hier, herkömmliche Töpfe tun es aber auch. Die Anzuchttöpfe dann an einem windgeschützten, hellen Platz aufstellen und abwarten. Es ist kinderleicht, vor allem, wenn man so kleine fleißige Helferlein hat, wie meine Nichte ❤️.
Greeny Tipps zu Basilikum & Co.
Für mich gehören Kräuter zu jedem Garten und Gericht dazu. Minze, Petersilie, Basilikum und vor allem Koriander ziehen mich mit ihrem Duft und Geschmack geradezu magisch an und wer mich kennt, weiß, dass frische Minze zu jedem Greeny Smoothie dazu gehört, wie beispielsweise in diesen Avocado-Minze Smoothie. Für Anfänger eignen sich diese Kräuter besonders gut, sie können theoretisch das ganze Jahr über gepflanzt werden. Koriander und Minze sind sehr pflegeleicht, letztere hat bei mir selbst den Winter draußen überlebt und sprießt schon wieder froh und munter.
Bislang finden sich also in meinem Urban Garden auf der Terrasse Koriander & vietnamesischer Koriander (siehe folgendes Foto), glatte Petersilie, Minze, Genoveser Basilikum, Zucchini sowie ein paar Zierpflanzen (u.a. Allium).
Die gekauften Basilikumpflanzen stehen meist viel zu eng im Topf. Dadurch kommt es zu Staunässe zwischen den Stängeln und Wurzeln, der Basilikum geht meist ein. Das könnt Ihr verhindern, indem Ihr die Pflanze teilt, den Wurzelballen vorsichtig auflockert und das Ganze in zwei Töpfe setzt.
Alle Basilikumsorten lieben die Wärme, eine Kultur auf der sonnigen Fensterbank bei Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad sind optimal. Ob Gießbedarf besteht, testet Ihr am besten morgens, indem Ihr mit dem Finger fühlt, ob die Erde im Topf trocken ist. Nicht über die Blätter gießen, sondern an die Wurzeln.
Das gilt übrigens für so ziemlich alle Kräuter und Pflanzen: lieber sparsamer wässern, als zu viel. Kaum eine Pflanze verträgt Staunässe, deshalb zurückhaltend gießen und dafür sorgen, dass das Wasser stets ablaufen kann. Minze und Koriander fühlen sich im Halbschatten am wohlsten, pralle Mittagssonne besser meiden.
Jeden Morgen schaue ich als erstes nach, ob schon ein kleines Grün aus den Anzuchttöpfchen heraus guckt. Spannung pur und eine sehr gute Geduldsübung, sag ich Euch. Ich werde weiter berichten, wie sich meine Kräuter entwickeln und welche Gemüsesorten ihren Weg in meinen persönlichen Urban Garden finden. Gerne würde ich mir auch noch ein paar Erdbeerpflänzchen zulegen. Hach, bei diesem Thema geht’s leicht mit mir durch, ich empfinde jetzt schon Mitleid für Mister Greeny, der mich in Kürze wieder zur Gärtnerei kutschieren darf?. Übrigens, zum Thema Urban Jungle – ja, das ist was anderes – findet Ihr einen sehr schönen Beitrag der lieben Jenni auf mehralsgrünzeug. Dazu steht in meiner Wohnung auch noch ein grünes Update an.
Über Eure Erfahrungen und Tipps rund um das Gärtnern würde ich mich sehr freuen. Oder benutzt Ihr auch einen gemeinschaftlichen Urban Garden?
Greeny Grüße,
Eure Sharon?
*Ich bin weder professionelle Gärtnerin noch Botanikerin, mein Wissen habe ich mir durch eigene Erfahrungen, Fachliteratur sowie den Austausch mit anderen Hobby-Gärtnern angeeignet.
Hey! Das hört sich toll an! Schön, dass Jenna dir helfen konnte!?
Danke! ja, in der Kleinen steckt ne Botanikerin 😀
Nachdem wir unseren Balkon auch aufpoliert haben (Beitrag folgt ^^) haben wir dieses Jahr auch ausschließlich essbares auf dem Balkon, abgesehen von einem Topf mit Schmetterlingsblumen die ich vom Bund bekommen habe 🙂
Ich liebe es auf dem Balkon zu stehen und spontan was knabbern zu können!
Oh cool, auf Deinen Bericht freue ich mich schon! Ja, ich knabber auch immer an der Minze rum hihi, würd mir auch gern noch paar Chillis anlegen. Macht echt so’n Spaß 🙂
Liebe Sharon,
aus diesem Beitrag liest man deine Liebe zu den Pflanzen so richtig heraus – das macht richtig Spaß und ist verdammt ansteckend, kann ich dir sagen! 😀
Ich bin schwer beeindruckt von deinen Gärnter-Fähigkeiten und deinem Wissen, bin ich doch selbst gerade erst dabei, auf dem Gebiet gewissermaßen laufen zu lernen…
Aber: Meine ersten Tomatenpflänzchen recken schon ihre Hälse aus dem Anzucht-Töpfchen – immerhin 3 der Samen sind aufgegangen, das verbuche ich als Anfängerin schon als großen Erfolg. 🙂
Erdbeeren wollte ich auch gerne noch probieren – die Sache ist, dass ich mir dafür entweder beim Vermieter ein wenig Platz im Garten erschleichen muss (und ob die das mitmachen, ist fraglich) oder vorerst drauf verzichten muss (denn ob das auf der Fensterbank so gut geht, weiß ich gar nicht….) Ich werde auf jeden Fall dran bleiben an dieser neuen Leidenschaft!
(Es ziehen übrigens nach und nach immer mehr Pflanzen hier ein… 😉 )
Liebe Grüße
Jenni
Liebe Jenni, ich danke Dir für Deinen lieben Kommentar, das freut mich sehr, dass meine Liebe zu Pflanzen auch so rüber kommt?. Es macht wirklich große Freude, Pflänzchen wachsen zu sehen und ich bin total happy, dass Deine Tomaten schon sprießen, das heißt, sie fühlen sich bei Dir wohl ??! Und ich glaube, Erdbeeren kannst Du auch in solchen entsprechdenden Hängetöpfen oder Kästen pflanzen und aufziehen, falls Dein Vermieter sich nicht erweichen lässt?. Freue mich auf weitere Updates aus Deinem Urban Jungle ?, liebe Grüße,
Sharon 🙂
Hallo Sharon!
Danke für den sehr liebevoll gestalteten Beitrag. Ich bin vor kurzen in ein Studentenwohnheim gezogen und vermisse beim Kochen die frischen Kräuter über alles (vor allem meinen heiß begehrten Basilikum)! Außerdem versuche ich möglichst viel Plastik zu vermeiden, weshalb Tiefkühlkräuter und die ständig eingehenden und in Plastik eingewickelten Basilikumpflanzen aus dem Supermarkt nicht in Frage kommen (die Getrockneten kommen sowieso nicht an den Geschmack ran meiner Meinung nach). Natürlich haben wir keinen Garten und leider auch keinen Balkon – wenn es der Basilikum aber sowieso lieber warm hat kann er bestimmt auch gut in der Wohnung wachsen, oder?
Liebe Grüße und viel Erfolg mit deinem grünen Projekt!
Alina
Liebe Alina,
vielen Dank für Deinen netten Kommentar, freut mich riesig, wenn Dir mein Beitrag gefallen hat. Ich kann Dich gut verstehen, ich vermisse jetzt auch die frischen Kräuter, mein Basilikum hat es leider nicht „geschafft“, ist auch oft reine Glückssache. Aber ja, ich habe schon mehrmals Basilikum in der Wohnung gehalten, am besten an einem Fenster platzieren und in einen größeren Topf umpflanzen. Allein der Duft von frischen Basilikum ist unübertrefflich! Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg mit Deinem Projekt.
Grüne Grüße,
Sharon 🙂