Hatte ich mich hier bereits als die Reinkarnation des Krümelmonsters geoutet?? Ich denke schon. Will heißen, ich brauche ständig was zum Knabbern und Kekse in jeglicher Form stehen bei mir ganz hoch oben im Kurs. Mit Vorliebe beim Arbeiten am Rechner oder ganz klassisch und gemütlich abends auf der Couch. Als vor zwei Wochen einer meiner Lieblings-Woody-Allen Filme (yesss, großer Fan) im Fernsehen ausgestrahlt wurde, wuchs in mir der Wunsch nach Keksen aufs Unermessliche heran. Weshalb, fragt Ihr Euch?
Nun, es lief der Film „Small Town Crooks“ (dt.: Schmalspurganoven), in dem diese typischen american cookies eine bedeutende Rolle spielen. Solltet Ihr den Streifen kennen, wisst Ihr Bescheid?. Natürlich gibt es im Hause Greeny vornehmlich gesündere Knabbereien, wie beispielsweise diese glutenfreien Leinsamen-Cracker mit Kurkuma oder meine Hafer-Buchweizen-Amaranth Cookies mit Schokolade. Außerdem spart Ihr ne Menge Geld, wenn Ihr Euer Naschwerk selber herstellt.
Da ich ein ebenso großer Müsli-Fan bin, habe ich kurzerhand Müsli-Kekse draus gemacht, die kann man prima zur Arbeit/Uni/Schule mitnehmen oder auch mal zum Frühstück essen, wenn die Zeit wieder mal knapp ist. Aprospos Zeit…
Erstens kommt es anders…
…und zweistens als man denkt. So ungefähr könnte der Titel für die letzten Wochen lauten. Falls Ihr Euch gefragt habt, weshalb es hier ein wenig ruhiger war, so lasst Euch gesagt sein, dass nichts, aber auch gar nichts so lief, wie es geplant war. Ständig ploppten rechts und links zusätzliche Aufgaben und Stolpersteinchen aus dem Boden. Beinah so, wie man es aus Super Mario Games kennt – nur mit einem deutlich niedrigeren Spaßfaktor.
Aber so ist das Leben, manchmal unberechenbar und voller Überraschungen – was ich auch gut finde (vorausgesetzt es handelt sich nicht um schwere Schicksalsschläge). Sehr wahrscheinlich kennt Ihr das auch, oder? In meinem Fall war es eine bunte Mischung, die mich trotz all der Hektik gleichzeitig ein gutes Stück auf meinem Weg weiter gebracht hat.
Zugegeben, eine verschleppte Erkältung ist einfach nur doof. Punkt. Deshalb nochmal mein Tipp des Tages an Euch bzw. an mich selber: eine Erkältung immer vollständig auskurieren. Ach ja, und Müsli-Kekse backen.
Meal Prep ist in der Regel mein Retter in der (Zeit-) Not und so auch, wenn es um süße Snacks geht, oder Schnäckereien, wie man bei uns sagt. Abends, wenn der kleine… Ihr wisst schon. Da ich kein Bock auf gekaufte und meist überzuckerte Süßwaren in unnötigen Plastikverpackungen zurückgreifen zu müssen, mache ich mir lieber selbst welche.
Gesunde Müsli-Kekse mit Amaranth
Diese veganen Müsli-Kekse sind die Lösung (nicht all) meiner Probleme und auch sie erfüllen die drei wichtigsten Greeny-Kriterien:
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einfach
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gesund
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verdammt lecker
Die Kombination aus den kernigen Haferflocken mit dem süßen Trockenobst und hier und da ein Stückchen dunkle Schokolade ist wirklich lecker. Das gepuffte Amaranth auf den Keksen erhält durch das Backen ein tolles Röstaroma und erinnert so an Popcorn (wo wir dann wieder beim Film wären). Außerdem liefern die kleinen Körnchen pflanzliches Protein und machen optisch was her.
Leinsamen als „Ei“-Ersatz
Da nicht jeder den Geschmack von Bananen mag – ich weiß, schwer nachvollziehbar – oder aus anderen Gründen auf Bananen verzichtet, hab ich für dieses Rezept ein Bindemittel auf Basis von Leinsamen verwendet. Die Vielseitigkeit von Leinsamen hat’s mir wirklich angetan und ich möchte hier erneut auf den regionalen Superfood-Faktor aufmerksam machen. In meinem Blogpost zu den glutenfreien Leinsamen-Crackern findet Ihr weitere Infos zu den gesundheitlichen Vorteilen von Leinsamen.
Es muss also nicht immer ein trendy Chia-Pudding sein, denn auch in unseren Gefilden wächst ein ebenso attraktives Superfood mit quellenden Eigenschaften und wertvollen Inhaltstoffen.
Für dieses Rezept habe ich einfach einen Teil des über Nacht angesetzten Leinsamen-Puddings (ausführliche Rezeptideen sind geplant) verwendet. Zusätzlich noch sogenannte Lein-„Eier“, die nur aus Wasser und Leinmehl (bekommt Ihr im Reformhaus) bestehen. Alternativ könntet Ihr auch das Leinmehl komplett durch Leinsamen (geschrotet und/oder ungeschrotet) ersetzen.
Bananen dienen nicht nur als veganes Bindemittel, sondern verleihen auch eine natürliche Süße, wie beispielsweise in diesen super einfachen Haferkeksen. Die Süße habe ich hier durch Datteln ersetzt, die in heißem Wasser eingeweicht und dann mitsamt etwas Einweichwasser zu einem Brei püriert werden. Außerdem habe ich den Bronxe Xucker*, eine vegane Tafelsüße auf der Grundlage von Erythrit, ausprobiert und in den Teig gemischt. Ich finde diese zuckerfreie Zuckeralternative (hihi, klingt ja witzig) richtig gut, der fein karamellige Geschmack erinnert an braunen Rohrzucker und er lässt sich sehr gut verarbeiten.
Gesunde Müslikekse mit Leinsamen und Amaranth (vegan)
- 2 Lein-"Eier" 2,5 EL Leinmehl + 6 EL Wasser oder Pflanzenmilch
- 1 EL Lein-Pudding (siehe Beschreibung unten)
- 100 gr Haferflocken, grob
- 5 Datteln (entsteint, eingeweicht)
- 125 gr gemahlene Mandeln
- 50 gr Haferkleie
- 35 gr Sonnenblumenkerne und/oder Kürbiskerne
- 80 gr Bronxe Xucker (alternativ Rohrohrzucker, Kokosblütenzucker etc.)
- Pflanzenmilch (z.B. Hafermilch, Sojamilch etc.)
- 1 Msp Backpulver
- Ceylon Zimt
- Vanille, frisch gemahlen
- 50 gr Weinbeeren, getrocknet
- 5 Aprikosen, getrocknet (klein gehackt)
- 1 EL Kakao-Nibs, vegan
- 1 Prise Meersalz
- 1 EL Amaranth, gepufft (+ mehr zum Bestreuen)
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Die Lein-„Eier“ zubereiten: Leinmehl mit Wasser (oder Pflanzenmilch) verquirlen und mindestens 20 Minuten quellen lassen.
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Für den Lein-Pudding 1 EL Leinsamen (ich habe ganze sowie geschrotete Leinsamen gemischt) mit 2 EL Pflanzenmilch anrühren und mindestens eine Stunde, besser über Nacht in einem Glas quellen lassen.
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Datteln in einer Tasse mit heißem Wasser für ca. 15 Minuten einweichen. (Dieser Schritt kann ggf. ausgelassen werden -> statt dessen die Datteln einfach klein hacken und unter den Teig heben. Dann benötigt Ihr etwas mehr Flüssigkeit für den Teig.)
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Backofen auf 170 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
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Die restlichen Zutaten hinzufügen und alles gut vermischen. Der Teig sollte fest, aber feucht glänzend sein.
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Haferflocken, gemahlene Mandeln, Xucker, Vanille, Salz, Backpulver und Zimt mit dem Lein-„Ei“ und dem Leinsamenbrei in einer Schüssel gut miteinander vermengen. Die eingeweichten Datteln mit etwas Einweichwasser pürieren und ebenfalls unter den Teig mischen.
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Amaranth auf einen Teller geben, mit angefeuchteten Händen aus dem Teig kleine Kugeln formen, in das Amaranth legen und flach andrücken. Kekse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
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Kekse für ca. 23 Minuten backen, aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen.
Die Kekse sind echt so lecker, Freunde und Bekannte fanden sie auch super, vor allem für unterwegs. Sie halten sich in einer gut verschließbaren Dose eine gute Woche, schmecken mir persönlich aber am besten frisch. Bei uns halten sie sich sowieso nicht so lange.
Seid Ihr auch solche Krümelmonster wie ich und könnt die Finger von Keksen nicht lassen?
Lasst mich gerne wissen, wie Ihr die Müsli-Plätzchen findet oder verlinkt mich doch auf Instagram, Twitter oder Facebook.
*Der Bronxe Xucker wurde mir freundlicherweise von Xucker.de zum Testen zur Verfügung gestellt. Dies hat keinen Einfluss auf meine Meinung, ich erhalte für diesen Artikel keine Bezahlung.
Liebe Sharon,
ich kann das Krümelmonster-Feeling sehr gut nachvollziehen – uns geht das hier ganz genauso! Wir lieben Kekse, weil sie eben genau deine drei Kriterien in der Regel erfüllen (mittlerweile sind wir beim Rezepte-Entwickeln so erfahren, dass Kriterium Nummer 3 auch getrost miterfüllt wird 😉 ) und sie wirklich wesentlich günstiger und umweltschonender sind, als wenn man abgepackte Ware kaufen würde. Mal abgesehen von dem Gesundheitsfaktor – aber der ist ja sowieso in deinen Kriterien enthalten. 🙂
Ach! Das mit dem Nichts-läuft-wie-es-soll kenne ich auch zu, zu, zu gut und bin ebenfalls gerade dabei, mich von so einer länger andauernden Periode zu erholen (du weißt ja…). Ich hoffe, du hast dich bald vollkommen auskuriert und die Stolpersteine, die das Leben zwar auch spannend, in gehäuftem Auftreten aber doch eher beschwerlich machen können, nehmen ein wenig ab, sodass du wieder mehr Zeit für dich und deine Leidenschaften hast!
P.S.: Man könnte bestimmt auch ganz wunderbar no-bake-Kekse daraus machen, nicht wahr? Die Zutatenliste gibt das auf jeden Fall wunderbar her… 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Liebste Jenni,
ich danke Dir für Deine lieben Worte, es tut immer gut zu wissen, dass man nicht alleine ist; sowohl was die Liebe für Krümel-Kekse als auch das Durchleben von Stolpersteinchen-Phasen angeht. Immer kommt alles auf einmal und ich hab so einiges verpasst auf sämtlichen Social Media Kanälen?.
Ich hoffe, dass Du auch ganz bald wieder aus dieser Situation heraus kommst und Du wieder 100% fit und gesund bist. Der Körper braucht einfach manchmal etwas mehr Ruhe, als uns lieb ist. Diese Lektion habe ich (mal wieder) gelernt.
Kekse können einem auch durch solche Phasen hindurch helfen, sie sind einfach super Nervennahrung, Nüsse wären sicher auch lecker als Zutat ?.
Und ja, du hast vollkommen recht, man könnte daraus in der Tat no-bake Kekse machen, super Idee, das werd ich sicher auch mal ausprobieren ??!
Nun wünsche ich Dir ein wunderbares, entspanntes Wochenende, ich schau später noch bei Dir vorbei 🙂
Liebe Grüße
Sharon
Diese Kekse habe ich letzte Woche für meinen Mann und für mich gemacht. Wir waren sehr, sehr begeistert. 🙂 Er schmeckt wirklich sehr gut.
Liebe Grüße und danke für die tolle Idee und das Rezept.
Vielen lieben Dank für das tolle Feedback, das freut mich wirklich riiiiesig!! Die Kekse gehören bei uns auch schon zum Alltag dazu 😉 Ganz liebe Grüße, Sharon 🙂
Hallo Sharon,
das Rezept klingt ja richtig verlockend. Muss ich auf jeden Fall in den kommenden Tagen ausprobieren! ? Und deine Fotos sind super schön ?
Liebe Grüße
Sierra
Hallo Sierra,
vielen lieben Dank für Dein Kommi, das freut mich wirklich sehr, dass Dir die Kekse und die Fotos gut gefallen. Würde mich sehr interessieren wie Du die Kekse findest?!
Liebe Grüße,
Sharon 🙂