Burger-Bratlinge aus schwarzen Bohnen und Tofu (Vegan&GF)
Herzhaftes

Burger-Bratlinge aus schwarzen Bohnen und Tofu (Vegan & glutenfrei)

Sommer, Sonne, BBQ! Wir waren vor kurzem zu einem spontanen Grill-Event bei meiner Schwester eingeladen und da wurde mir mal wieder bewusst, wie sehr ich Barbecues (oder altmodisch: Grillen) mag. Allein die ganzen Duftaromen in der Luft lassen mir immer wieder das Wasser im Munde zusammen laufen. Geht’s Euch auch so? Heute habe ich deshalb eine vegane Alternative für Burger-Patties aka Bouletten aka Frikadellen für Euch. Mega lecker und vollgepackt mit pflanzlichem Protein! Yummy?!

Burger-Bratlinge aus schwarzen Bohnen und Tofu (Vegan&GF)
Burger-Bratlinge aus schwarzen Bohnen und Tofu (Vegan&GF)

Grillparties schön und gut, aber als Pflanzenfresser steht man nicht selten am Ende mit einer Zucchini, einer Tomate und im schlimmsten Fall sogar nur mit nem Stück Baguette in der Hand da. Nicht schön?. An dieser Stelle mal ein dickes Lob and meinen Schwager und meine  Schwester, die an diesem besagten Grill-Nachmittag wirklich eine ganze Menge an veganen Leckereien auf dem Grill gezaubert haben (Maiskolben, gefüllte Zucchini, Räuchertofu uvm.)!

Klar, es gibt mittlerweile ne ganze Menge veganer Ersatzprodukte auf dem Markt, die auch teilweise echt gut schmecken, jedoch oft ganz schön teuer sind (sofern es sich auch um Bio-Ware handelt). Sowas gönne ich mir hin und wieder auch, aber wie Ihr ja wisst, mache ich am liebsten alles selbst. Also musste ein neues Rezept für Burger-Patties bzw. Bratlinge her.

Burger-Bratlinge aus schwarzen Bohnen und Tofu (Vegan&GF)

Wer kann da schon widerstehen? Ich jedenfalls nicht… 😉

 

Ein Blick in Kühlschrank und Küchenschränke und *DingDingDing*: Das Rezept erschien auf meinem Bildschirm im Kopf. Ja, genau so funktioniert das bei mir?. Und nein, ich habe nichts getrunken. Da waren also schwarze Bohnen (die ich am Vortag gekocht hatte), Tofu (der aufgebraucht werden musste) und ein frischer Bund Frühlingszwiebeln. Die übrigen Zutaten gehören zu meinem Grundbestand in der Küche.

Im Handumdrehen waren diese Patties zubereitet und ich muss zugeben – leider waren sie genau so schnell auch wieder verschwunden?. Ja, mein Plan war es eigentlich, so richtige vegane Burger zu machen, reichlich belegt, in knusprigen Brötchen verpackt. Aber der Plan scheiterte dann am köstlichen Geschmack! Happs Happs, waren die Bratlinge weg. Immerhin habe ich es noch geschafft, einen super cremigen Avocado-Dip als „Beilage“ zusammen zu rühren. Ich finde, das ist einen Applaus wert ? *schulterklopf*.

Burger-Bratlinge aus schwarzen Bohnen und Tofu (Vegan&GF)
Huch, wer hat denn da schon rein gebissen? ?

 

 

Äh und mal ganz unter uns: Findet Ihr nicht auch, dass die Bratlinge optisch ziemlich stark an das „Original“ aus Fleisch erinnern?? Dabei war das gar nicht meine Absicht.


So, Nun aber zum Rezept!

Zutaten

für ca 10 Bratlinge
Zubereitungszeit: ca. 20-25 Minuten

  • 265 gr schwarze Bohnen (gekocht, notfalls aus der Dose -> Abtropfgewicht)
  • 200 gr Tofu natur
  • 1 EL Tapioka-Stärke (Ich empfehle Tapioka, alternativ könnte man auch Speisestärke nehmen)
  • 1 TL Harissa Paste
  • 1 EL Dijon Senf
  • 1 El gehackte Kräuter (z.B. Petersilie, Schnittlauch, Estragon…)
  • 2 Frühlingszwiebeln (klein geschnitten)
  • 30 gr Staudensellerie (klein gewürfelt)
  • 4 gr Leinsamen, geschrotet
  • 10 gr Sonnenblumenkerne
  • Meersalz, schwarzer Pfeffer
  • 1/2 TL Chiliflocken
  • 1 Msp Kümmel, gemahlen
  • optional: 1 Knoblauchzehe oder Knoblauchpulver

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Burger-Bratlinge aus schwarzen Bohnen und Tofu (Vegan&GF)

Zubereitung

Die schwarzen Bohnen in einem Sieb abgießen, Tofu leicht mit den Händen auspressen (-> Wasser raus!) und in einer großen Schüssel mit den Händen zerkrümeln. Bohnen dazu geben und alles gut miteinander vermischen, bis ein richtiger Teig  entsteht. Das klappt gut mit einer Gabel oder mit den Händen. Notfalls geht es auch mit einem guten Pürierstab. Ich habe absichtlich kleine Stückchen drin gelassen, das gibt eine schöne Konsistenz.

Unter diese Masse die geschnittenen Zwiebeln, Knoblauch, Sellerie, Leinsamen, Sonnenblumenkerne und den Senf heben. Schließlich die Gewürze und Kräuter dazu geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und alles gut mischen und durchkneten.

Zum Schluss die Tapioka-Stärke zum Teig geben (evtl. sieben) und nochmal alles richtig gut mischen. Mit angefeuchteten Händen ca. zehn Kugeln formen und vorsichtig platt drücken.

Burger-Bratlinge aus schwarzen Bohnen und Tofu (Vegan&GF)

Bratlinge garen: 3 Möglichkeiten

Die Patties könnt Ihr jetzt entweder auf den Grill schmeißen (evtl. in einer Extra Grill-Schale) und für ein paar Minuten auf jeder Seite grillen.

Für eine komplett fettfreie Variante könnt Ihr die Bratlinge auch bei ca. 180 Grad Umluft im vorgeheizten Ofen ca. 15 Minuten backen, bis sie Farbe angenommen haben. Aber ohne das Öl werden sie natürlich nicht so schön knusprig.

Oder Ihr bratet sie, so wie ich, in einer speziellen Grillpfanne (es geht auch jede andere Pfanne) ganz einfach an. Auf den Fotos könnt Ihr das typische Grill-Profil wie in herkömmlichen Burgern erkennen.

Eine (Grill-)Pfanne mit etwas Kokos- oder Olivenöl auspinseln und erhitzen. Die Patties vorsichtig hineinlegen und etwas andrücken. Die wichtigste Regel lautet jetzt: Geduld! Lasst die Frikadellen ruhig mal 5 Minuten auf der einen Seite anbraten. Erst wenn sie schon Farbe angenommen haben, behutsam wenden und nochmal braten lassen.

Dann auf Küchenkrepp legen, um überschüssiges Fett aufzusaugen. Voilà!

Burger-Bratlinge aus schwarzen Bohnen und Tofu (Vegan&GF)




Die Grillsaison ist für mich leider auch so ne zwiespältige Sache: Natürlich liebe ich es mit Freunden und Familie im Garten zu grillen, die Röstaromen zu schnuppern, miteinander essen und schwätzen und dazu einen erfrischenden Cocktail zu schlürfen.

Auf der anderen Seite bedeutet Grillsaison leider auch Massenproduktion an fertig marniniertem Billig-Grillfleisch, erhältlich in sämtlichen Discountern. Da dreht sich mir der Magen um und es macht mich wütend. Es kann doch nicht sein, dass man ein ganzes Hähnchen, ein ganzes Tier!, für 2-3 Euro in der Kühltheke in Plastik eingeschweißt bekommt. Und für eine Mini-Packung Bio Tofu-Würstchen muss ich das Doppelte bezahlen? Versteht mich nicht falsch, ich verstehe, warum Bio-Produkte teurer sind und mein Mann und ich unterstützen gerne Einzelhändler und Bio-Bauern. Aber dass es diese Billig-Ware (was eben einmal Lebewesen  waren!!) in jedem X-beliebigen Supermarkt umme Ecke zum Schnäppchenpreis zu kaufen gibt, finde ich schlichtweg falsch ?.

Dabei ist es doch zu einfach, tierleidfrei, lecker und gesund zu grillen und zu schlemmen – hier der Beweis! Ich hoffe ich kann ein paar Menschen dazu ermutigen, mal zu einer schmackhaften Alternative zu greifen. Niemand muss von heute auf morgen zum Veganer mutieren. Aber es schadet auch nicht, es einfach mal auszuprobieren. Tut Euch selber, Eurem Körper und gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes ?. Jeder noch so kleine Schritt zählt!

Vielleicht probiert Ihr das Rezept ja mal aus, lasst es mich gerne wissen!

Herzliche Grüße,

Eure Sherry ?

 

Burger-Bratlinge aus schwarzen Bohnen und Tofu (Vegan& Glutenfrei) www.greenysherry.com

 



4 Kommentare

  1. Woah deine Bratlinge sehen herrlich aus! Und wenn ich dann noch an einen „Avocado-Dip“ denke schmelze ich total dahin… das ist absolut mein Ding 😀

    Deine Wut kann ich voll nachvollziehen, das geht mir immer ganz genau so. Besonders nervt mich ja, dass jeder, mit dem man drüber spricht, immer sagt „Ja klar, Tierschutz ist mir auch wichtig, ich kauf ja auch nur Bio und vom Bauer um die Ecke und eh nur ganz wenig Fleisch und die Billigpreise sind schlimm…“

    Und was haben die selben Leute dann beim Grillen dabei? 10 Packungen billigst-Grillfleisch von Lidl. Hmpf.

    1. Vielen Dank, Sue!! Du sprichst mir aus der Seele. Das ist genau der Punkt, ist ja auch einfacher schnell mal das fertig marinierte Fleisch zu kaufen als selber was zuzubereiten 🙁 . Sehr schade…

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